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Der SBLV steht der visuellen Darstellung der neuen Lebensmittelpyramide kritisch gegenüber

Medienmitteilung SBLV | 19.09.2024

In den neuen Schweizer Ernährungsempfehlungen und der Lebensmittelpyramide wird Fleisch zusammen mit pflanzlichen Proteinlieferanten dargestellt und visuell deutlich in den Hintergrund gerückt. Milchprodukte erhalten eine eigene Kategorie, die die Wichtigkeit des Kalziumlieferanten unterstreicht. Der SBLV fordert, dass die Lebensmittel in der Pyramide deutlich und unverwechselbar präsentiert werden. Er empfiehlt weiterhin die Wahl von regionalen und saisonalen pflanzlichen sowie tierischen Lebensmitteln.

Die Gesundheit beruht auf verschiedenen Faktoren wie regelmässige Bewegung, genügend Entspannung und selbstverständlich der Ernährung. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) neue Ernährungsempfehlungen erarbeitet und diese zusammen mit der Lebensmittelpyramide am 11. September 2024 vorgestellt.

Neben gesundheitlichen Aspekten fliessen neu auch ökologische Überlegungen sowie die Nachhaltigkeit in die Empfehlungen ein. Obwohl der SBLV für die ökologische Nachhaltigkeit einsteht, hinterfragt er, wieso sie neu Teil der Ernährungspyramide ist, deren primärer Zweck es ist, Empfehlungen für die gesunde Ernährung zu machen. Der SBLV bedauert diese Vermischung.

In den neuen Empfehlungen erhalten pflanzliche Lebensmittel mehr Gewicht. Eine zentrale Änderung betreffen die proteinhaltigen Produkte. Die pflanzlichen Proteinlieferanten werden neu stärker betont. Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen werden zusammen mit Eiern, Fleisch und weiteren Proteinlieferanten genannt. Während die Abbildung der Lebens-mittelpyramide eine Vielfalt an verschiedenen proteinreichen Produkten aufzeigt, wird jedoch die Diversität von Fleischprodukten nicht berücksichtigt. Insbesondere rotes Fleisch als Lieferant von lebensnotwendigen Nährstoffen wie Eisen und Vitamin B12, wird neu nicht mehr visuell dargestellt.

Neu erhalten Milchprodukte als wichtige Kalziumlieferanten sowie Nüsse eine eigene Kategorie. Dies bestätigt die wichtige Rolle der Milchprodukte für eine gesunde Ernährung. Der hohe Produktionsstandard der Schweiz, die Topografie der verschiedenen Regionen und der Anteil Grünland erfordern eine vielfältige Landwirtschaft und rechtfertigen die Haltung von Wiederkäuern, auch zur Erhaltung der Landschaften. Die Kalb- respektive Rindfleischproduktion ist mit der Milchproduktion gekoppelt. Dies wurde nicht berücksichtigt.

Der SBLV fordert, dass diese verschiedenen Aspekte in der Abbildung der Lebensmittelpyramide integriert sowie deutlich und unverwechselbar sichtbar gemacht werden. Weiterhin empfiehlt der SBLV, regionale und saisonale Produkte der Schweizer Bäuerinnen und Bauern zu verwenden.

Für weitere Auskünfte:
Anne Challandes, Präsidentin SBLV
challandes@landfrauen.ch, Tel. 079 396 30 04

Rahel Brütsch, Präsidentin Kommission Ernährung und Hauswirtschaft
bruetsch@landfrauen.ch, Tel. 078 794 16 53

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