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Frauen vom Land in einem Verband – braucht es das?
Autorin Jeanette Zürcher-Egloff | Schweizer Bauer 29.05.2024

Die Bevölkerung vom Land ist sehr vielfältig und unterschiedlich. Hier gibt es eine bunte Durchmischung von Bauern- und Handwerkerfamilien (KMU), von «Alteingesessenen» und „Neuzugezogenen“. All diese Personen haben verschiedene Wünsche und Bedürfnisse. Das Leben einer Frau auf dem Land unterscheidet sich wohl nicht grundlegend vom Leben einer Frau in der Stadt. Und doch haben der Ort und die Umgebung, wo man wohnt, einen Einfluss auf den Lebensverlauf. Frauen auf dem Land haben im Durchschnitt mehr Kinder und engagieren sich eher mehr für das gesellschaftliche Leben und die Freiwilligenarbeit. Oft sind sie in einem grösseren familiären Umfeld eingebettet und in der Dorfgemeinschaft kennen sich alle einander. Das kann schön und hilfreich sein, aber es kann auch belasten, da man sich unter Umständen «beobachtet» fühlt.

Eigentlich sollte der Wunsch, den alle Frauen von Stadt und Land gemeinsam haben, nämlich, dass sie die Gesellschaft aktiv mitzugestalten wollen, selbstverständlich sein. Trotzdem braucht es auch im Jahr 2024, und das trotz der in der Bundesverfassung verankerter Gleichberechtigung, Organisationen, die den Frauen in der Öffentlichkeit Gehör verschaffen und ihre Anliegen vertreten. Der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) ist ein Dachverband, der die Anliegen der Frauen vom Land vertritt. Als einer der grössten Frauendachverbände der Schweiz ist er in allen Kantonen und Sprachregionen vertreten und kennt die Anliegen der Bäuerinnen und der Landfrauen. Rund 50’000 Mitglieder unterstützen den Verband ideell und finanziell. Dafür profitieren sie vom Einsatz des Verbandes in den Bereichen Bildung Bäuerin, Interessenvertretung von Frauen und Familien vom Land und vom Engagement zu den Themen Ernährung und Hauswirtschaft. Weiter finden sie auf der Homepage Rezepte, Tipps & Tricks zur Hauswirtschaft sowie Merkblätter, Ratgeber und Plattformen rund um die Themen Zusammenleben und Zusammenarbeiten sowie zu Überlastung und Burnout-Prävention. Sie sind Teil eines grossen Netzwerkes und sie haben die Möglichkeit, sich aktiv in verschiedenen Kommissionen einzubringen.

Häufig wird vom bäuerlichen Familienbetrieb gesprochen und wie wichtig die Bäuerin in diesem Gefüge sei. Sie sei Dreh- und Angelpunkt der Familie und des Betriebs. Wenn es aber um Entscheidungen oder um die soziale Absicherung geht, wird die Bäuerin oft nicht mit einbezogen. In ähnlichen Situationen befinden sich auch Frauen, die mit ihrem Mann einen KMU-Betrieb führen. Diese oder ähnliche Missstände deckt der SBLV auf, thematisiert sie in verschiedenen Gremien und diskutiert sie mit Politikerinnen und Politiker. Auch behandelt er Themen, welche alle Frauen vom Land, also Landfrauen und Bäuerinnen betreffen: z.B. die Alters- und BVG-Reform, die Lohngleichheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und weitere gesellschaftspolitische Themen.

Zusammen sind wir stark, wohl das Motto aller Vereine, Vereinigungen und Verbände. Wenn man etwas erreichen oder einen Missstand beseitigen möchte, dann geht das am besten mit Personen, die das gleiche wollen. Deshalb sind wir überzeugt, dass es einen Verband für die Frauen vom Land braucht! Berufs- und andere Verbände sind wichtig, denn sie bündeln die Stimmen und können sie so vervielfachen. Und auch wenn der Nutzen nicht immer sofort und für alle direkt spürbar ist, würde man wohl erst merken, was sie leisten, wenn es sie nicht mehr gäbe.

Möchten Sie Mitglied in einem Bäuerinnen- und Landfrauenverein werden? Werden Sie Teil in einem der grössten Frauennetzwerke der Schweiz mit 50’000 Mitgliedern. Nehmen Sie mit Ihrem kantonalen Bäuerinnen- und Landfrauenverband oder dem schweizerischen Verband SBLV Kontakt auf um weitere Informationen zu erhalten. Wir freuen uns über neue Mitglieder, ganz nach dem Motto des SBLV: gemeinsam – kompetent – engagiert.

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